23. Januar 2015

Der freie Wille vs. Gedankenkontrolle

„Die Gedanken sind frei…“ heißt es in einem bekannten, alten Volkslied.

Aber sind Deine Gedanken wirklich frei?
Erlaubst Du Dir, das zu denken, was Du tatsächlich denken willst?

Menschen denken oft darüber nach, wie und was gedacht werden darf, soll oder sogar muss.
Von der antiken Philosophie des Denkens bis zur absoluten Horror-Vorstellung der totalen Gedankenkontrolle gibt es viele Theorien über das eigene Denken.
So unterschiedlich wie die Denker, sind auch die Schlüsse, die gezogen werden. Während viele Menschen von der Kraft und Wirkung der eigenen Gedanken überzeugt sind, propagiert der berühmte Physiker Stephen Hawking, dass der Mensch keinen freien Willen – und damit auch keine Möglichkeit auf freie Gedanken hat.

Wer denkt dann eigentlich für uns?
Lässt Du denken? …oder denkst Du noch selber?

Glaubst Du, dass die Gefahr besteht, dass eine fremde Autorität auf die Kontrolle Deiner Gedanken abzielt und damit Deine Handlungen steuert?
Hältst Du es für möglich oder sogar wahrscheinlich, dass dunkle Mächte den Wunsch und die Absicht haben in Dein ureigenes und persönliches Gedankengut einzudringen um es zu infiltrieren und anschließend zu verändern?

Aus technischem Blickwinkel betrachtet, ist das natürlich möglich.
Die technischen Möglichkeiten sich fremder Gedanken zu bemächtigen sind längst vorhanden. Und im www lässt sich eine Vielzahl von Berichten über brutale Eingriffe in die eigene Gedankenwelt finden.

Nach meiner persönlichen Meinung ist die Gefahr technischer Total-Kontrolle allerdings gering (falls Du nicht zu dem kleinen aber erlauchten Kreis von systemrelevanten Geheimnisträgern gehörst).

Wenn Du bedenkst, wie viele fleißige und kompetente Kontrolleure benötigt würden, um die Vielzahl der relativ belanglosen und unwichtigen Gedanken (etwa 60.000 pro Tag/pro Mensch) eines jeden Einzelnen zu erforschen, zu analysieren, zu speichern und schließlich für eigene Interessen zu nutzen, wird schnell klar, dass dem eher bescheidenen Nutzen ein riesiger technischer und zeitlicher Aufwand gegenüber stehen müsste. Und die Kontrolleure müssten ja schlussendlich auch kontrolliert werden!

Und viele Menschen sind der Ansicht, dass sie gar nichts zu verbergen haben – und wahrscheinlich haben sie auf eine bestimmte Weise damit sogar Recht.

Auf der anderen Seite gibt es seit Tausenden von Jahren eine ganz besondere Form der Gedankenkontrolle, die ohne jedes technische Gerät auskommt und sehr subtil aber wirkungsvoll praktiziert wird. So subtil, dass die meisten Menschen davon überhaupt nichts merken und mitbekommen.
Wenn Du verstehen willst, in wie weit Deine Gedanken frei sind beziehungsweise in welchem Maß Deine Gedanken kontrolliert und gesteuert werden, brauchst Du gar nicht in der Ferne oder in den Produktionen der Film-Traumfabriken suchen.
Zu allererst solltest Du Deinen Blick auf Deinen Ursprung und Deine eigene Vergangenheit richten.


Wo kommst Du her?
Wurde in Deiner Familie viel gedacht und gesprochen? Hast Du Eltern, die sich mit Logik und objektiven Fakten auseinander setzen wollten? Stammst Du von Menschen ab, die leidenschaftlich oder eher kontrolliert agieren?
Deine Eltern konnten Dir als Baby nur das geben, was sie zur Verfügung hatten.

Du hast also maximal so viel Weisheit und Wissen bekommen, wie in Deiner Familie zum Zeitpunkt Deiner Kindheit vorrätig war.

Die erste Kontrolle der eigenen Gedanken erfolgt durch das Wertesystem, in das Du hinein geboren worden bist. Zunächst kannst Du nur so denken, wie Du es gelernt hast.
Bei der Installation dieses latent stets verfügbaren Kontrollinstruments ist es entscheidend, welche Gedanken und Glaubenssätze  in der eigenen Ursprungsfamilie gepflegt wurden.

Geprägt durch diese Chancen-Ungleichheit ist das Bildungssystem für die Bildung der nächsten Kontroll-Instanz Deiner Gedanken zuständig.
Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!
…und dabei spielen die eigenen Glaubenssätze des Lehrers eine wichtige Rolle.

Und dann endlich – im reifen und erwachsenen Zustand, könntest Du Deinen Gedanken freien Lauf lassen und neue Impulse und Eindrücke sammeln und auf Dich wirken lassen.
Aber leider wird da meist nichts draus. Der Alltag fordert sein Tribut. Der Leistungsanspruch des Systems und die zahlreichen Aufgaben, die durch ungezählte Vorschriften und Regelungen erzeugt werden, kosten Zeit, Kraft und Energie.

Für neue Information und Erweiterung des Wissenspakets ist in der Regel die Medienwelt zuständig. Wer hat (oder nimmt sich) schon die Zeit ein gutes Buch zu lesen?
Und genau das ist der Zeitpunkt, wenn Du die nötige Reife zur absoluten Gedankenkontrolle erreicht hast.

Tag für Tag wirst Du mit Informationen gefüttert, um genau zu sein, sogar überfüttert, so dass statistisch gesehen, höchstens 5% des Inhalts in Dein Gedankengut aufgenommen werden können.

Unter anderem entsteht dieser Effekt, weil die Vielzahl an Information fein säuberlich in so kleine Stücke zerhackt wird, damit die Zusammenhänge des Großen und Ganzen unverständlich bleiben. Die Verwendung von unzähligen Abkürzungen im täglichen Sprachgebrauch (NSA, NSU, EZB, SNB, BFA, IS usw.) sorgen dafür, dass die Reste der Information zu einem unverständlichen Brei vermengt und zur Belanglosigkeit verwurstet werden. Untermalt wird die Informations-Darbietung mit Aufmerksamkeit heischenden Werbeeinblendungen, die extra so konzipiert worden sind, dass sie Dich bewegen, indem sie Deine Emotionen stimulieren.

Aber vielleicht ist das ja nicht ausschließlich negativ. Wenn ich Qualität und Wahrheitsgehalt der dargebotenen Informationen betrachte scheint es mir fast besser, wenn wir nicht so viel von dem verstehen , was in den Medien für uns so mühevoll aufbereitet und zusammen geschnitten wird. Möglicherweise könnte sonst  die Mehrheit der Menschen in Panik oder Depression verfallen. Vielleicht ist das Verständnis von Information ein möglicher Grund für stets wachsenden Anzahl  der Menschen mit psychischer Erkrankung?

Zurück zum Thema:
Der wirkliche und wirkungsvolle Angriff auf die Kontrolle Deiner Gedanken erfolgt in der Desinformation, die geschickt und unmerklich in Tatsachenberichten und Interviews, aber auch in Filmen oder Serien gut eingebaut und versteckt wird.
In der folgenden Liste habe ich einige Kommunikations-Tricks zusammengestellt, die von Presse, Funk und Fernsehen gern  und oft verwendet werden, um Aussagen positiv zu färben oder als falsch und unrichtig abzuschmettern:

·         Ad Hominem:
persönlicher Angriff auf eine sachliche Aussage.
Wird häufig benutzt, um eine Person zu diskreditieren wenn logische Argumente fehlen.
Beispiel: Person A: Wir sollten mehr Bäume pflanzen.
               Person B: Das sagen Sie, weil Sie keine Ahnung von Bäumen haben!
·         Autorität:
die Meinung eines Experten wird benutzt um die eigene Überzeugung zu untermauern.
Ist der Experte wirklich ein Experte auf diesem Gebiet? Folgt der Experte möglicherweise eigenen (finanziell oder ethisch) Interessen?
·         Mehrheitsglaube:
auch wenn die Mehrheit an etwas glaubt, wird es allein dadurch nicht wahr!
·         Gewohnheit:
eine Handlung wird nicht besser, auch wenn sie schon seit hundert Jahren ausgeführt wird oder weil die Mehrheit es so tut.
·         Gefühlsebene:
auf schlüssige Argumente wird verzichtet. Stattdessen werden im Gesprächspartner erwünschte Emotionen ausgelöst. (Bilder, Berichte, Videos etc.)
·         Angstauslöser:
durch Ausmalen von möglichen Konsequenzen und Gefahren wird versucht eine Entscheidung zu beeinflussen.
·         Kompliment:
eine unsachliche (oder unwahre) Behauptung wird durch Schmeichelei oder Komplimente verwässert. Erkennen und Entkräften gestaltet sich dadurch schwieriger.
·         Popularität:
wenn der Prominente XY etwas Bestimmtes tut, muss es ja gut sein….oder das Gegenteil.
·         Geringschätzung:
von Gruppen oder Personen wird benutzt um etwas Unerwünschtes als verachtenswert darzustellen
·         Spott:
Spott über ein Ereignis , Gruppe oderPerson vermittelt den Eindruck, falsch oder unwichtig sein.
·         Mitläufer-Effekt:
durch eine große Anzahl von Menschen, die etwas gut heißen, wird aufgefordert selbst mitzumachen.
·         Vorwegnehmen:
eine Annahme wird als wahr ausgegeben. Beweise sind fadenscheinig oder nicht vorhanden.
Beispiel: Zeus ist der Göttervater, weil das in griechischen Überlieferungen steht.
·         Falsches Dilemma:
täuscht vor, dass nur zwei Möglichkeiten zur Entscheidung vorhanden sind, obwohl weitere Optionen existieren. (alternativlos?)
·         Vorbestimmtes Ergebnis durch Auswahl:
bei einer Umfrage werden sorgfältig Meinungsträger sortiert, die gewünschte Aussagen treffen und die Meinung des Fragenden bestätigen.
·         Vorgetäuschter Kausalzusammenhang
Ereignisse werden gemeinsam betrachtet, obwohl sie möglicherweise unterschiedliche  Auslöser und Ursachen haben.
·         Assoziationsfalle:
durch Identifikation einer Aussage mit einer zwielichtigen Person oder Gruppe, wird die Aussage als falsch gewertet
·         Wiederholungsfalle:
eine Behauptung wird auch durch Wiederholung nicht richtig! (aber möglicherweise eher glaubhaft!)
·         Rampenlicht:
auch wenn viele Menschen um ein bestimmtes Thema kreisen, ist noch nicht sicher, dass es tatsächlich wichtig oder bemerkenswert ist.

Die wichtigste und derzeit häufigste Methode die Gedanken in eine genormte und vorbestimmte Richtung befördern will, ist das Ausgrenzen.

Menschen, die eine andere als die erwünschte Meinung vertreten, werden vor Augen der Öffentlichkeit (in Diskussionen, Talkshows, Zeitungen etc.) kritisiert und anschließend ausgeschlossen. Weitere Einladungen zur Diskussion werden nicht ausgesprochen und der Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen wird verwehrt. ( Beispiel: Der von den Medien unabhängige Journalist Ken Jebsen erhielt im Januar 2015 Hausverbot bei der offiziellen Konferenz über die Freiheitskämpferin Rosa-Luxemburg).

Dem Leser, Hörer oder Zuschauer soll damit suggeriert werden, dass es ihm bei „Fehlverhalten“ ebenso ergehen kann und wird.
Die Folge: Angst vor Ausgrenzung ist derzeit eine große Belastung für viele Menschen und ein direkter Angriff auf die Freiheit der eigenen Gedanken.

Die logische Frage, die sich meiner Erkenntnis anschließt, stellt sich von selbst:
Wer hat denn ein Interesse daran, die Gedanken zu kontrollieren?
Warum? …und welchen Vorteil hat er/sie/es davon?

Diese Frage kannst Du Dir nur selbst beantworten.

Mein Tipp:
Nutze Deine freien Gedanken!
Gute Fragen erzeugen gute Antworten!
…und wenn Du gefilterte Informationen durch Deinen eigenen persönlichen Nachdenkfilter laufen lässt, kommen am Ende wieder gute und brauchbare Informationen heraus.
Entspannung hilft auch in diesem Fall!

Die gute Nachricht lautet:
Jeder Mensch hat die Fähigkeit frei zu denken und damit auch einen freien Willen.
Der sich selbst erklärende Beweis ist die unsägliche Anstrengung, und Mühe die Tag für Tag unternommen wird, um Deine Gedanken endlich unter Kontrolle zu bringen.


Ach ja! Noch eine persönliche Bitte!
Für Verbreitung und weiter verteilen dieses Artikel bin ich Dir sehr dankbar!
Aus gutem Grund nehme ich an, dass Gruppen, die sich zum Ziel gemacht haben fremde Gedanken zu kontrollieren, wenig Interesse daran haben, dass diese Gedanken unter die Menschen gebracht werden.
Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit!

Besser und besser!

2 Kommentare:

Anita hat gesagt…

Willkommen im Club der selbständig Denkenden. Viele Menschen sind sich dessen gar nicht bewusst, wie sehr sie vorgefasste und manipulierte Gedanken denken. Toller Artikel.
Liebe Grüsse

Gabriela hat gesagt…

Vielen Dank, liebe Anita für Deine treffenden Worte. Selbständig und aktiv hinter die Kulissen blickend scheint mir ein guter Weg, der weiter in die Freiheit führt.
Bitte hilf, dass möglichst viele Menschen davon Kenntnis haben! Viele liebe Grüße aus dem Isartal, besser und besser! Gaba

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"Bunte Wapperl"

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