10. Februar 2009

Was interessiert Dich?



Hast Du ein Lebenskonzept?
Oder lässt Du Dich vom Alltagsfluss treiben?
Welche Eigenschaften wünschst Du Dir?
Was möchtest Du fühlen, sehen, hören, riechen und schmecken?
...und, wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?

Heute hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Dame, die es als schwierig empfindet ein Ziel für Ihr Leben zu finden. Sie erklärte mir, dass sie sich für rein gar nichts interessiert und in ihrem Alltag mit chronischer Langeweile kämpft. Sie leidet unter dieser Lebenssituation und würde gerne etwas daran verändern und verbessern.

Nach wenigen Minuten fiel mir auf, dass es dieser Frau erstaunlicherweise gelungen ist, jede Form von Bewertung oder Urteil aus ihrem Leben zu verbannen.

Sie akzeptiert bedingungslos alles was ist. Für sie gibt es kein zu groß, zu klein, zu dick oder zu dünn. Sie bewertet alles was sie umgibt als neutral und findet einen Weg, sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren.

Im ersten Moment dachte ich "wie wunderbar!". Keine beschränkenden Bewertungen, die das Weltbild verzerren. Bei genauerer Betrachtung fiel mir aber auf, dass genau dieses unglaublich große Potential an Akzeptanz einen möglichen Schlüssel zu ihrer Interesselosigkeit darstellen könnte...

Vielleicht könnte folgende Übung auch für Dich hilfreich sein, um Deine Interessen gelegentlich auf den Prüfstand zu stellen:
  1. Nimm bitte Papier und Stift und notiere alle Eigenschaftswörter, die Dir ohne lang nachzudenken einfallen.
    Beispiel:
    klein, groß, frei, reich, hell, arm, intelligent, witzig, spaßig, dunkel, farbig...usw.
    Schreib einfach darauf los, und notiere, was Dir in den Sinn kommt. Fülle mindestens eine Seite.
  2. Konzentriere Dich für etwa fünf Minuten auf alle Worte, die Du aufgeschrieben hast. Suche zehn Wörter heraus, die Dir wichtig, wünschenswert oder positiv erscheinen. Wenn Du in Deiner Auswahl sicher bist, markiere diese Wörter (vielleicht einkringeln?). Bitte beschränke Dich auf zehn Eigenschaften.

  3. Schreibe bitte die zehn Worte untereinander und denke Dir zu jedem Wort einen Begriff aus, den Du mit diesem Wort verbindest. Schreibe dieses Wort neben Dein gewähltes Eigenschaftswort.

  4. Voilá! Hier ist Dein neuer Fahrplan!
    Eine gute Fragestellung um Deinen für wertvoll erachteten Eigenschaften einen Schritt näher zu kommen heißt: "Was kann ich tun, um ... zu sein (fühlen, hören, riechen etc.)"

Meine Gesprächspartnerin war jedenfalls entzückt, dass wir "gemeinsam" einige Hinweise finden konnten, was ihr Leben bereichern und ausfüllen konnte.

...und auch ich habe wieder eine neue Erfahrung in mir aufnehmen dürfen:
Für mich ist es nicht wünschenswert, alles so akzeptieren zu können wie es ist. Für mich ist entscheidend, sehen und erfassen zu können, was ist.
Bewertungen können manchmal störend sein, weil sie von wichtigen Wahrnehmungen ablenken. Aber ohne Werte und Vorlieben möchte ich mir ein Leben nicht vorstellen.

Fazit:
Für mich liegt auch in dieser Hinsicht der richtige Weg in der Mitte!
Ich brauche zwar ein Wertesystem aber keine Bewertung von allem und jedem.

Ich wünsche Dir völlig wertfrei einen wunderschönen Tag, mit vielen Dingen die Dich interessieren und Deine Aufmerksamkeit fesseln.

Besser und besser,
Gaba

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe gaba, eine sehr schöne spontane Methode um sich zu erforschen. Danke für die detaillierte Anleitung. Das Gespräch mit der Dame wirkt sehr lebendig in diesem Post

Gabaretha hat gesagt…

Lieber rainer,
es handelte sich auch um eine sehr lebendige Dame ;-) und ich staune noch jetzt über die Fähigkeit alles wertfrei und völlig kritiklos als gegeben anzunehmen.
Für mich war dieses Gespräch eine sehr interessante Lernerfahrung.
Vielen Dank für Deinen Besuch und Deine lieben Worte.
Besser und besser,
Gaba

Anonym hat gesagt…

Liebe Gaba, die Geschichte hat mich sehr berührt. Mir fällt es auch schwer, Ziel klar zu formulieren und zu finden, das heisst bei mir aber nicht, dass ich wertfrei bin und schon lange nicht, dass ich an nichts Interesse habe. Deine Übung werd ich auf jeden Fall machen, das klingt spannend!
Mit fiel beim Lesen dieser Gedanke wieder ein, den ich schon des öfteren gedacht habe:
Die Grenze zwischen Gelassenheit und Gleichgültigkeit kann fliessend sein...

(und mir ist die totale Wertfreiheit eher etwas unheimlich...)

Liebe Grüsse aus dem Schnee, ich werde berichten, was bei MIR bei der Übung losgewesen ist. Andrea

Gabaretha hat gesagt…

Liebe Andrea,
Vielen Dank für Deine lieben Worte und auch dafür, dass Du die Übung selbst ausprobieren willst.
Ich bin schon sehr gespannt, was für neue "Erkenntnisse" Du aus der Übung bekommst.
Viele sonnige Grüße zurück, in den Schnee ;-)
(Im Isartal liegt zwar nicht viel...aber es will einfach nicht aufhören zu schneien ;-)
Ich wünsche Dir einen wunderschönen und angenehmen Tag,
besser und besser,
Gaba

Anonym hat gesagt…

ich mußte am wochenende eine übung machen die sich "feedback"geben nennt.
mir ist es wahnsinning schwer gefallen,anderen menschen etwas zu sagen,ohne sofort zu interpretieren oder zu bewerten.

gruß lilifee

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