Hast Du schon mal erlebt, dass ein Mensch auf einmal sang- und klanglos verschwindet?Du glaubst vielleicht, diesen Menschen zu kennen und ganz plötzlich ist er nicht mehr auffindbar. Deine Briefe kommen mit dem Vermerk "unbekannt verzogen" zurück ...und unter der Telefonnummer, die schon oft gewählt hast, erhältst Du die monotone Ansage: "kein Anschluss unter dieser Nummer".
Zum Glück kommt diese Form des Verschwinden, das definitiv einen schalen Geschmack der Ungewissheit und möglicherweise auch Angst oder Verzweiflung hinterlässt, im "realen Leben" nicht sehr häufig vor.
Ganz anders ist die Sachlage im virtuellen Leben mit dem Medium Internet.So geschehen vor einigen Wochen:Ein Mensch schreibt über viele Tage, Wochen und Monate seine Gedanken, Wünsche, Erfahrungen und Ideen in ein Weblog.
Vielleicht findest Du diese Gedanken interessant und besuchst das Weblog häufig und nach einer relativ kurzen Zeitspanne, stellt sich das Gefühl ein, diesen Menschen zu kennen.
Du kennst die Themen, um die die Gedanken dieses Menschen kreisen.
Du kennst seine Wünsche und Vorstellungen und auch die Wege, die er beschreitet um diese Wünsche und Vorstellungen in die Tat umzusetzen.
...und auf einmal ist er weg. Verschwunden aus dem Dunstkreis mitsamt aller Gedanken.
Das Weblog, das an die tausend liebevoll geschriebenen und wertvollen Beiträge enthielt ist gelöscht und bleibt unauffindbar und unsichtbar im dichten Nebel des worldwide Web.
Alles was übrig bleibt ist die Erinnerung an einen Namen, vielleicht auch an das Pseudonym, unter dem dieser Mensch seine Gedanken veröffentlicht hat und die Sorge um einen Menschen, der sich dahinter verbirgt.
So oder ähnlich habe ich bereits einige Male das rätselhafte Verschwinden von Blogbetreibern erlebt und mich aufgrund dieser Erlebnisse eingehend mit der psychischen Seite solcher Ereignisse beschäftigt.
Wie kommt ein Mensch darauf, seine privaten und persönlichen Gedanken, Wünsche und Vorstellungen in ein öffentlich lesbares Webtagebuch zu schreiben?Der Wunsch auf Austausch und Kontakt zu anderen Menschen steht bei der Entscheidung ein Weblog zu verfassen häufig im Vordergrund.
Ein Weblog ist (wie ich selbst erfahren durfte) hervorragend geeignet um neue Kontakte zu knüpfen und Bekanntschaften zu schließen.
Unabhängig von Ort und Zeit gelingt es unkompliziert und schnell Menschen kennen zu lernen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen.
Der große Vorteil von virtuellen Kontakten ist, dass der Weblogbetreiber die freie Entscheidung hat, wann und wie intensiv er sich der Kontaktpflege widmen oder sich entziehen möche. Im "richtigen Leben" fällt es dagegen manchmal schwer Grenzen zu setzen.
Beispiel: Der Nachbar kann jederzeit klingeln, wenn er Lust auf einen kleinen Plausch hat. Emails oder Kommentare warten hingegen geduldig auf Beantwortung, bis Du Zeit und Lust dazu hast.
Auch der Wunsch sich mitzuteilen ist ein häufiges Motiv für das Schreiben eines Weblogs.
Im "richtigen" Leben ist es möglicherweise manchmal schwierig, ein interessiertes und hörwilliges Ohr für die eigene Meinung oder hausgemachte Sorgen zu finden. Das Weblog ist ganz anders. Es steht immer dann zur Verfügung, wenn Du Dich mitteilen möchtest.
...und dennoch:Ein virtueller Kontakt ist längst nicht so stabil, wie der Kontakt zum Nachbarn um die Ecke. Es fehlen entscheidende Informationen, wie Name, Wohnort und nicht zuletzt das Aussehen.
Wie kann es geschehen, dass jemand plötzlich im Internet verschwindet?
Die Gründe sind vielfältig. Vielleicht hat der Mensch einen Dreh- und Angelpunkt im "reallife" gefunden, ist damit sehr beschäftigt und entzieht sich deshalb den virtuellen Freunden.
Möglicherweise sind auch private oder familiäre Probleme ein häufiger Auslöser dafür, dass der Mensch der Internet-Welt den Rücken kehrt. Eine auftauchende Erkrankung? Ein Schicksalsschlag?
Sehr oft geschieht nach meiner Meinung eine Abkehr, wenn die plötzliche Erkenntnis reift, dass das Online-Leben nicht dir "richtige" Welt darstellt.
Was ist denn die "richtige" Welt?Für mich ist das Internet durchaus ein wichtig gewordener Teil meines Alltags, der meine Gewohnheiten verändert hat.
Ich führe auch ein erfülltes Leben ausserhalb des www, was aber das Interesse und die Ernsthaftigkeit meiner Online-Präsenz nicht beeinträchtigt.
Ich fühle mich sehr bereichert durch die Möglichkeit wertvolle und interessante Kontakte zu schließen und zu pflegen, die sich mir aufgrund räumlicher Distanz möglicherweise nie erschlossen hätten.
Ich genieße, dass ich mir Informationen besorgen kann und natürlich ganz besonders, dass ich meine Gedanken mit Menschen teilen darf und sogar wertvolle Gedanken und feedback dafür erhalte - und zwar viel direkter und schneller, als das in meinem physischen Dasein je möglich wäre.
...und wenn jemand plötzlich im Nebel des Internets verschwindet, empfinde ich einen Verlust und mache mir Gedanken, was der Auslöser und das Motiv für den unerklärten Abgang sein könnte.
Vermutlich liegt meine positive Einstellung zur virtuellen Welt an den vielen guten Erfahrungen, die ich in den letzten zwölf Jahren mit diesem Medium machen durfte.
Mir ist bewusst, dass sich hinter jedem Wort und jeder Zeile, die hier im "Netz" lesbar ist, ein Mensch mit individuellem Schicksal, mit ganz realen Gefühlen und Bedürfnissen verbirgt.
Übrigens:Gestern konnte ich nicht Bloggen und habe aufgrund der fehlenden Veröffentlichung zwei liebe Mails bekommen, die sich nach meinem Wohl und den Fortbestand dieses Weblogs erkundigt haben.
Ich möchte mich recht herzlich für Eure Anteilnahme und Eure Sorge bedanken, wenngleich sie auch völlig unbegründet ist.
Manchmal geschieht es, dass andere (physische) Tätigkeiten dringlicher sind, manchmal bin ich auch einfach nur müde oder habe viele Termine, die meine Aufmerksamkeit erfordern, so dass es schon mal geschehen kann, dass es ein oder zwei Tage keinen neuen Beitrag von mir gibt.
Ich werde mein Weblog weiter führen, so lange ich Gedanken habe, die es mir wert scheinen gedacht und aufgeschrieben zu werden.
Im Augenblick denke ich sehr viel nach:
Zum Beispiel über eine ganz neue Form der Entspannungsmusik, die dazu beitragen kann, dass Du Dich allein beim Zuhören tatsächlich tief entspannen kannst...
...und auch über einen Audio-Kurs vom UltraMind ESP System, den sich viele Menschen per Mail bei mir gewünscht haben, die keine Zeit haben an einem Wochenende die Technik der tiefen Entspannung zu lernen...
...über einen besonderen Trainingstag, für Menschen die in Ihrem Beruf viel Stress, Hektik und Nevernkrieg erleiden...
...und über ein Entspannungstraining für Kinder, die dadurch einen besseren Start ins Leben erhalten sollen.
Bis diese Projekte realisiert werden können, müssen viele Gedanken gedacht und viele Ideen in die Tat umgesetzt werden - da kann es schon mal passieren, dass mir die Zeit zum Bloggen etwas knapp wird ;-)
Ich wünsche Dir viel Zeit, viel Freude und ein wunderschönes Wochenende, wo immer Du auch bist und wo Du auch hingehen magst.
Besser und besser,Gaba