Mund der Wahrheit - Rom |
Bist Du ehrlich?
Bist Du ehrlich zu Dir?
Heute möchte ich Dir von einem (wie ich finde) interessanten Gespräch mit einer Klientin erzählen:
L. ist 36 Jahre alt, lebt seit einigen Jahren in einer Partnerschaft. Sie arbeitet in einem Krankenhaus als Abteilungsleiterin. ...und obwohl L.schon Vieles erreicht hat wovon andere träumen, fühlt sie sich mit ihrem Leben und ihrem Alltag sehr unzufrieden. Sie fühlt sich manchmal gereizt und gestresst, aber nicht überfordert.
Während ihrer Erzählung fällt mir auf, dass sie die Erfolge ihres Lebens als "puren Glücksfall" schildert. L. ist überzeugt davon, dass sie riesiges Glück hatte ihr Abitur, die mit Auszeichnung bestandene Ausbildung und schließlich den Arbeitsplatz in einer Führungsposition zu "ergattern"..
Sie erzählt von nachsichtigen Prüfern, einer besonders einfachen Prüfung in ihrem Jahrgang und der Sympathie ihrer Vorgesetzten. ...und sie ist unzufrieden.
Sie erzählt weiter: "...eigentlich wollte ich ja nach dem Abitur Medizin studieren, aber das habe ich ja nicht geschafft..."
Merkst Du was?
Auf meine Frage, warum sie das Studium nicht geschafft hat, erwidert sie, dass sie es erst gar nicht versucht hat ...und schüttelt energisch ihren Kopf.."das hätte ich nie gepackt!..."
L. ist nicht ehrlich zu sich.
Falsche Bescheidenheit?
Die Überzeugung, dass L. ihr Glück statt ihr Können für ihre Leistung verantwortlich macht, weist auf einen Mangel an Vertrauen zu sich selbst hin (Selbstvertrauen).
Sie erkennt ihre eigene Leistung nicht an und schätzt ihre Fähigkeiten nicht, sondern glaubt an "Glück".
Das Studium hat sie nicht angefangen, weil sie nicht an sich glaubt.
Meine Meinung:
Die Welt besteht zu einem sehr großen Teil aus Annahmen und Glaubenssätzen, die selbst erfahren oder von anderen Menschen übernommen werden.
Das Bild, das Du von Dir hast, ist durch Überzeugungen entstanden, die Du Dir im Lauf Deines Lebens seit frühester Kindheit angeeignet oder "gelernt" hast.
Aber: Alles verändert sich - ständig!
...und auch Du veränderst Dich.
...und auch Glaubenssätze und Gedankenmuster, die möglicherweise überholt, abgelaufen oder einfach nicht passend für Dich sind, lassen sich ganz bewusst verändern.
Mein Tipp:
Prüfe das Bild, das Du von Dir hast.
Am Beispiel von L.'s Überzeugung will ich Dir gerne zeigen, wie Du das machen kannst:
"...das hätte ich nie gepackt..."
Beantworte Dir wahrheitsgemäß folgende Fragen:
Ist das wahr?
Ist das JETZT wahr?
Woher weiß ich das?
Wer sagt das?
Welchen Vorteil habe ich, wenn ich das glaube?
Was ändert sich, wenn ich das nicht glaube?
Was will ich glauben?
Wenn Du durch gute Antworten zu einer neuen (und möglicherweise besseren) Überzeugung gelangst, kannst Du sie in Form einer Affirmation in Dir aufnehmen.
Beispiel:
Ich kann gut lernen und Gelerntes wieder geben.
Ich kann verstehen und lernen, was mich interessiert.
Ich bin stark und leistungsfähig und vertraue meiner Fähigkeit.
Ich vertraue mir.
Übrigens:
Gute Affirmationen sind sehr wirkungsvoll, wenn Du sie im tief entspannten Bewusstsein (auf der Alpha-Ebene) aussprichst. In der Zeit während der tiefen Entspannung kannst Du den logischen und rationalen Kritiker (der im Wachzustand häufig neue Überzeugungen sabotiert) ausblenden. Deine Gedanken und Worte erhalten dadurch größere Kraft und Überzeugung.
Ich wünsche Dir viel Ehrlichkeit mit Dir und mit Deiner Welt.
Besser und besser,
Gaba
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